Pascal Schuh: Einblicke in den Werdegang eines Pflege-Alumni Montag, 27. März 2023
Pascal Schuh erlangte mit seinem dualen Studium der Pflege beim IDS nicht nur den Bachelor of Science, sondern auch das Staatsexamen als Pflegefachperson. Mit dieser Grundlage arbeitet er heute im Bonifatius Hospital in Lingen und engagiert sich im wissenschaftlichen Komitee. Dort gestaltet er die Zukunft der Pflege aktiv mit.
Was macht Ihnen am meisten Spaß an Ihrer Arbeit?
Schuh: Am meisten Spaß macht mir wirklich der Kontakt mit Menschen. Darüber hinaus ist es spannend, Verantwortung zu übernehmen und zu koordinieren. Aber im Vordergrund steht für mich der Kontakt mit Menschen.
Wo arbeiten Sie heute und wie sind Sie darauf gekommen?
Schuh: Im Moment arbeite ich auf Station im Bonifatius Hospital (Boni) hier in Lingen. In der studentischen Ausbildung war ich in der Hedon Klinik, der neurologischen Reha, aber nach vier Jahren wollte ich mal etwas Neues ausprobieren. Da ich schon viel Gutes vom Boni gehört habe und zuvor auch schon einmal auf einer Station dort eingesetzt war, habe ich mich für diese Einrichtung entschieden.
Warum haben Sie Pflege (dual) studiert? Und in welcher Einrichtung sind zu diesem Zeitpunkt gewesen?
Schuh: Das kam eigentlich eher zufällig. Ich war während meines Abiturs auf einer Jobmesse in Lingen, wo sich auch die Akademie St. Franziskus vorgestellt hat. Der soziale Bereich hat mich schon immer interessiert und bei deren Präsentation des dualen Studiums fühlte ich mich sofort angesprochen. Da ich gebürtig aus Lingen komme, hat es sich angeboten, diesen Weg auszuprobieren. Ich wusste nicht genau, was auf mich zukommt, da ich vorher kein Praktikum oder eine Ausbildung absolviert habe. Aber es hat mir sofort gefallen und ich bin immer noch in diesem Berufsfeld tätig.
Haben Sie nach dem Bachelorstudium noch weitere Abschlüsse oder Weiterbildungen angestrebt?
Schuh: Nach dem Studium bin ich voll in den Beruf eingestiegen. Jetzt fange ich an, am Boni in das WKT, das sogenannte wissenschaftliche Komitee, zu gehen. Hier beschäftigen wir uns zum Beispiel mit der Optimierung von Abläufen, Entlassungsmanagement oder dem Patientenwohlergehen. Am interessantesten ist es, die verschiedenen Abläufe, die seit Jahren etabliert sind, zu reflektieren und zu optimieren. Dabei ist die Reflexion von etablierten Standards und deren Optimierung nicht nur spannend, sondern auch sehr nützlich. Zudem finde ich die aktuellen Wissenstände und Studien zum Beispiel in der Versorgung oder zu Patientenkontaktinformationen sehr interessant.
Würden Sie sich rückblickend wieder für diesen dualen Studiengang und diesen Weg entscheiden?
Schuh: Ja, denn mein duales Studium ist sehr gut gelaufen. Da ich erst in der Hedon Klinik war und dann ins Bonifatius Hospital gewechselt bin, habe ich viele unterschiedliche Fachbereiche kennengelernt. So war ich vorher in der Neurologie und bin jetzt in der Inneren. Also, würde ich rückblickend alles genau so wieder machen.
Was war Ihr Lieblingsmodul, und warum?
Schuh: Am spannendsten war wirklich das Praxissemester. Da haben wir über 12 Wochen eine Praxisarbeit geschrieben, und meine bezieht sich auf das Hospiz. Das war nicht nur eine sehr gute Vorbereitung auf die Bachelorarbeit, sondern auch eine wertvolle Erfahrung in der wissenschaftlichen Arbeit. Ich habe mich im Rahmen meiner Praxisarbeit damit beschäftigt, mithilfe von pflegerischen Maßnahmen das Wohlbefinden von Patienten zu steigern. Da im Hospiz Menschen auf ihrem letzten Lebensweg begleitet werden, ist es eine sehr prägende Erfahrung, die auch viel Einfühlungsvermögen erfordert.
Was sind heute Ihre Aufgabenschwerpunkte?
Schuh: Im Fokus steht die Patientenversorgung. Ich habe meist eine Patientengruppe mit 12 bis 15 Personen, je nachdem wie voll die Station ist. Ich bin dann für die komplette Versorgung verantwortlich. Dazu gehört auch, mit den Ärzt*innen zu kommunizieren, Entlassungen planen, die Diagnostik und die Medikation. Zurzeit absolviere ich noch drei Wochen in der Notaufnahme, um die Tätigkeitsfelder dort besser kennenzulernen: Von der Patientenaufnahme über die Notfallversorgung und die weiteren Behandlungen. Außerdem führe ich einzelne Koordinationsaufgaben durch, wie zum Beispiel die Bettenplanung.
Was würden Sie bis jetzt als Ihre größte Herausforderung beschreiben?
Schuh: Ich denke, die Bachelorarbeit ist immer eine große Herausforderung, da darin immer viel Arbeit steckt. Aber auch der Einstieg in den Beruf ist herausfordernd. Obwohl wir während des dualen Studiums sehr gut darauf vorbereitet wurden, ist es doch etwas anderes, nun in Vollzeit zu arbeiten. Während des Studiums waren wir 30 Stunden in der Praxis und hatten in der restlichen Zeit Vorlesung oder waren in der Fachschule. Der Umstieg von Teilzeit in Vollzeit ist schon eine Umstellung.
Welchen Ratschlag würden Sie gerne den jetzigen Pflege-Dual-Studierenden geben?
Schuh: Auf jeden Fall keine Angst vor Neuem und vor Verantwortung zu haben. Man arbeitet immer im Team und ist nie wirklich allein. Es gibt immer Kolleg*innen, die einem helfen. So war es auch bei mir. Im Nachhinein muss ich sagen, dass man auch mit jeder neuen Aufgabe besser wird. Wenn die Kolleg*innen oder die Stationsleitung euch etwas anvertraut, dann traut euch auch, Verantwortung zu übernehmen. Das Schöne am dualen Studium ist wirklich die Vielfalt an Aufgaben und der Zusammenhalt in den Teams. Seid offen für neue Herausforderungen!