POV: dein Praxistransferprojekt wird in der Praxis umgesetzt Mittwoch, 21. August 2024

Linus Kühl

Während seines dualen BWL-Bachelorstudiums mit dem Schwerpunkt Controlling hat Linus Kühl ein spannendes PTP-Projekt entwickelt, das vor einiger Zeit bei Hellmann Worldwide Logistics umgesetzt wurde. Seinem Praxispartner ist er seit 2019 nämlich treu geblieben – auch während und nach seinem Masterstudium.

Im Interview erzählt er von der ersten Idee über die Entwicklung bis hin zur Umsetzung des PTP-Projekts und erklärt, wie es bei Hellmann integriert wurde.

 

Du bist deinem Praxispartner auch nach deinem Studium treu geblieben. Was macht Hellmann Logistics und wie hat sich dein beruflicher Weg dort entwickelt?

„Hellmann ist ein globaler Logistikdienstleister mit einem Netzwerk in über 170 Ländern. Durch den Einsatz moderner Technologien und innovativer Ansätze bieten wir effiziente, nachhaltige und kundenorientierte Logistiklösungen. Unter anderem hat Hellmann spezielle Lösungen für den Transport von Solarmodulen und ist besonders im Bereich der Nachhaltigkeit aktiv.

Während meines dualen Studiums in Lingen hatte ich die Möglichkeit, verschiedene spannende Abteilungen kennen zu lernen. Vor einiger Zeit war ich im Auftrag von Hellmann für sechs Wochen in Hongkong und fand es faszinierend, die dortige Kultur und Arbeitsweise kennenzulernen.“

Was waren deine Aufgaben während des Studiums und was machst du jetzt?

„Bei Hellmann hatte ich bereits in meiner ersten Praxisphase die Möglichkeit, spannende und verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen. Die Organisation des Schienengüterverkehrs zwischen Europa und Asien war ein sehr spannender Einstieg in die Welt der Logistik und des internationalen Güterverkehrs.

Am dualen Studium gefällt mir besonders, dass ich in jeder Praxisphase einen neuen Bereich kennenlernen konnte. Die Möglichkeit, einen unkomplizierten Einblick in mehr als sechs verschiedene Unternehmensbereiche zu bekommen, ist ein großer Vorteil, wenn es darum geht, sich für einen Beruf nach dem dualen Studium zu entscheiden und ein gutes Netzwerk im Unternehmen aufzubauen.

Nach meinem dualen Studium und einem Jahr im Management des internationalen Hellmann-Netzwerks bin ich nun Senior Controller. In dieser Funktion organisiere ich das ESG(/Nachhaltigkeits)-Reporting und wirke an der Konzernberichterstattung der Unternehmensgruppe mit.“

Während deines Bachelorstudiums hast du ein PTP-Projekt entwickelt, das in deinem Unternehmen bereits umgesetzt wurde. Kannst du uns etwas darüber erzählen, wie du auf die Idee gekommen bist?

„Die Praxistransferprojekte (PTP) sind ein guter Einstieg, um eigene Ideen zu entwickeln und Innovationen in einem strukturierten Prozess in das Unternehmen zu bringen. Die PTP bieten die Möglichkeit, auf Basis der Vorlesungsinhalte Innovations- und Optimierungspotenziale im Unternehmen zu analysieren und dann erste Grundlagen für die Operationalisierung dieser Potenziale zu legen.

Während meiner Praxiseinsätze habe ich festgestellt, dass es eine Herausforderung sein kann, in hunderten von Ländern und tausenden von Personen den richtigen Ansprechpartner zu finden. Deshalb habe ich ein Tool entwickelt, das es ermöglicht, anhand verschiedener Kriterien den richtigen Ansprechpartner*in zu identifizieren und ihn direkt per E-Mail zu kontaktieren. Für ein Unternehmen mit über 10.000 Mitarbeitern erhöht ein solches Tool die Effizienz der internen Kommunikation. Der auf Basis des PTP entwickelte Prototyp wurde anschließend von unserer IT-Abteilung implementiert. Das Tool ist nun zentral auf der Startseite unseres Intranets zu finden und steht allen Kolleg*innen weltweit zur Verfügung. Die Idee kam mir, als ich darüber nachdachte, welche Art von PTP ich im Modul Informationsmanagement und ERP-Systeme schreiben wollte. Ohne das PTP als Ausgangspunkt wäre das Projekt nicht zustande gekommen.“

Bist du stolz darauf, dass du deine theoretische Idee in die Praxis umsetzen konntest?

„Ja, sehr sogar! Ich hätte nie gedacht, dass eine "kleine Idee" im Rahmen eines PTP am Ende zehntausend Menschen zur Verfügung steht und so zentral im Unternehmen implementiert wird. Neben mir waren noch andere Kolleg*innen beteiligt, was zu einem sehr guten Endprodukt geführt hat. Alleine wäre es nicht möglich gewesen. Ich habe viel Unterstützung von unserer IT-Abteilung und meinen Vorgesetzten erhalten. Außerdem ist Hellmann ein sehr innovatives Unternehmen, in dem Ideen und Eigeninitiative geschätzt werden - auch das war ein Erfolgsfaktor bei der praktischen Umsetzung."

Gerade in Führungspositionen sind solche innovativen Ideen sehr wichtig. Kannst du dir vorstellen, in einer Führungsrolle tätig zu sein?

„Was ich meinem Unternehmen schätze, ist, dass es nicht von der Funktion abhängt, ob man gute Ideen umsetzen kann, sondern von der Qualität der Ideen. In den letzten Jahren durfte ich viele Aufgaben mit besonderer fachlicher Verantwortung übernehmen, wie zum Beispiel die Leitung der Entwicklung unserer konzernweiten Vertragsdatenbank und den anschließenden Roll-out. Es macht mir Spaß, Projekte zu leiten. Deshalb nehme ich auch an einem internen Entwicklungsprogramm teil, das unter anderem Führungstechniken beinhaltet und über das ich auch einige Zeit in Hongkong verbringen durfte.“

Welche beruflichen Ziele hast du noch?

„Gemeinsam mit meinen Kolleg*innen möchte ich im kommenden Jahr unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung weiter vorantreiben. Ich sehe viele beeindruckende Projekte, die sich positiv auf Gesellschaft und Umwelt auswirken. Es ist mir daher ein persönliches Anliegen, die Berichtsstrukturen in diesem Bereich weiter auszubauen, um diese Projekte somit zu unterstützen.“

Was macht dich glücklich – egal ob beruflich oder privat?

"Mich macht es glücklich, Neues zu lernen und etwas Positives zu bewirken. Nach dem Abitur habe ich zum Beispiel ein freiwilliges Ökologisches Jahr gemacht. Deshalb freue ich mich, dass ich bei Hellmann die Möglichkeit habe, die beiden Themen, die mir am Herzen liegen – nämlich Nachhaltigkeit und Finanzen – zusammenzubringen und auch umzusetzen. Außerdem gefällt mir der interkulturelle Austausch mit Kolleg*innen von über 100 verschiedenen Nationen im Unternehmen und der Internationalität der Logistik im Allgemeinen habe ich diesen Austausch auch in meinem Berufsleben.“