Fachgruppe Finanzen
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Fachgruppe Finanzen
Das Lehrgebiet Finanzwirtschaft beschäftigt sich mit den finanziellen Entscheidungen von Wirtschaftssubjekten, insbesondere auf welche Art und Weise man Geld beschafft (Finanzierungen) und für welche Zwecke man Geld einsetzt (Investitionen). Aus volkswirtschaftlicher Perspektive betrachtet man den Finanzmarkt, auf dem die Nachfrage nach Geld (von Unternehmen, Staaten und Privaten Haushalten) auf das Angebot von Geld (von Privatanlegern und institutionellen Anlegern) trifft.
Der Finanzmarkt bzw. finanzielle Entscheidungen haben eine große Bedeutung für die gesamte Volkswirtschaft. Das Geldvermögen und die Verbindlichkeiten der Wirtschaftssubjekte betrugen 2012 ca. 19.000 Milliarden Euro (Quelle: Deutsche Bundesbank, Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung). Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP), also der Gesamtwert aller Güter (Waren und Dienstleistungen), die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen in Deutschland hergestellt wurden, betrug 2012 nur etwa 2.600 Milliarden Euro.
Die finanziellen Entscheidungen und Austauschprozesse sind häufig recht komplex, deshalb helfen bei finanziellen Entscheidungen in der Regel Banken, Versicherungen oder andere Finanzdienstleister (sog. Finanzintermediäre).
Einmal jährlich veranstaltet die Fachgruppe den Osnabrücker Finanztag zu einem aktuellen finanzwirtschaftlichen Thema.
Ziel ist es, den Studierenden die Fachkenntnisse und Methoden zu vermitteln, die erforderlich sind, um in den einschlägigen finanzwirtschaftlichen Tätigkeitsfeldern erfolgreich arbeiten zu können.
Absolventen der Finanzwirtschaft arbeiten in den Finanzabteilungen von Unternehmen oder bei Finanzintermediären. Demensprechend ist es zunächst erforderlich, fundierte Fachkenntnisse über verschiedene Finanzierungs- und Anlageinstrumente zu erhalten. Da sich die Akteure auf den Finanzmärkten treffen, soll den Studierenden auch ein umfassendes Know-How über Funktionsweise, Markteilnehmer und Regulierung der Finanzmärkte verschafft werden. Auf Basis der bekannten Instrumente und Rahmenbedingungen können verschiedenen Methoden vermittelt werden, die bestmöglichen Entscheidungen (Finanzierungs-, Anlageentscheidungen) erlauben.
Die relevanten Instrumente und Methoden der Finanzwirtschaft erfordern fundierte mathematische sowie statistische Fähigkeiten. Es ist deshalb vorteilhaft, wenn die Studierenden gute Methodenkenntnisse in diesen Gebieten aufweisen. Detaillierte Kenntnisse der Rechnungslegung sind ebenfalls von Vorteil, da finanzielle Entscheidungen häufig auf Basis der veröffentlichten Geschäftszahlen von Unternehmen erfolgen.
Diese Kenntnisse sollen nicht nur anhand der Lehrveranstaltungen und den empfohlenen Lehrbüchern vermittelt werden. Sie sollen beispielsweise auch über das Studium der einschlägigen Fachpresse sowie über spezielle Praktika, Exkursionen und praxisbezogene Seminararbeiten erworben werden. Der Praxisbezug wird zum Beispiel auch durch den Einsatz PC-gestützter Modellrechnungen und Fallstudien gefördert.
Module in Bachelorstudiengängen
Im Rahmen der Kernfächer Grundlagen der Unternehmensfinanzierung sowie Finanzmärkte und Bewertung wird der Pflichtstoff vermittelt, der für bestimmte Berufsfelder von Bedeutung ist.
- Grundlagen der Unternehmensfinanzierung
- Finanzmärkte und Bewertung
- Asset Management/Fusionsmanagement
Module in Masterstudiengängen
Die Lehrinhalte werden im Rahmen folgender Studiengänge vermittelt:
Accounting, Finance and Taxation M.A.
Controlling und Finanzen M.A.
International Business and Management M.A.
Berufsperspektiven für Absolventinnen und Absolventen
Den Absolventinnen und Absolventen steht ein breites Spektrum von Einsatzfeldern offen: Es bieten sich sowohl Perspektiven im Finanzwesen von Unternehmen als auch bei zahlreichen Finanzdienstleistern.
Das Finanzwesen von Unternehmen eröffnet viele interessante Arbeitsfelder. Neben der Liquiditäts- und Finanzplanung befassen sich die Finanzabteilungen von Unternehmen mit der Steuerung und Absicherung von finanziellen Risiken, z.B. Bonitätsrisiken (Rating) oder Währungsrisiken. Fachlich ähnliche Tätigkeiten finden sich auch in allen größeren Unternehmensberatungen und großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. In der Folge werden im Finanzwesen regelmäßig zahlreiche Stellen ausgeschrieben (mehr als in den Bereichen Controlling, Personal, Logistik etc.).
Darüber hinaus bieten sich aber auch bei Banken und Finanzdienstleistern vielfältige Berufschancen. So kommen unsere Absolventinnen und Absolventen im Investment Banking (z.B. bei M&A-Transaktionen, Emission/Handel von Wertpapieren und Derivaten), Corporate Banking (Beratung von Firmenkunden bei Finanzierungen, Risikosteuerung) oder Private Banking (Beratung von Privatkunden bei Anlageentscheidungen) zum Einsatz. Im Underwriting (Abschluss von Policen) oder Asset Management bei Erst- und Rückversicherungen eröffnen sich ebenfalls Möglichkeiten. Die Aktivitäten von Finanzdienstleistern finden häufig an Börsen (organisierten Märkten) statt und werden von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht überwacht. Auch bei diesen Institutionen haben unsere Absolventinnen und Absolventen schon Anstellungen gefunden.