Fachgruppe Therapieberufe
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Fachgruppe Therapieberufe
Das Lehrgebiet Therapieberufe umfasst die drei Bereiche Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie und wird in folgenden Studiengängen vertreten:
Bachelor
- Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie B.Sc.
- Ergotherapie, Physiotherapie B.Sc. (dual)
- International Physiotherapy B.Sc.
- Physiotherapie B.Sc. (berufsbegleitend)
Master
Ergotherapie fördert und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer alltäglichen Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Erwerbsarbeit und Freizeit in ihrer individuellen Lebensweltsituation zu unterstützen. Hierbei dienen spezifische therapeutische Interventionen, eine differenzierte Lebensweltanalyse und eine persönliche Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.
LogopädInnen arbeiten mit Menschen aller Altersgruppen, die von Beeinträchtigungen der Sprache, des Sprechens, des Hörens, der Stimme oder des Schluckens betroffen sind. Neben der Diagnostik und therapeutischen Behandlung sind Beratung und Prävention wichtige Handlungsfelder. Zentrales Ziel logopädischer Intervention ist es, die kommunikative Handlungsfähigkeit und Teilhabe eines Menschen in seiner individuellen Lebenssituation zu erweitern, wieder herzustellen oder zu erhalten.
Das Lehrgebiet Logopädie gliedert sich in drei grundlegende Bereiche:
- Aktuelle theoretische Erkenntnisse zu Kommunikationsprozessen und ihren Störungen
Neben der sprach-, kognitions- und neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung zum Spracherwerb und zur Sprachverarbeitung sind dabei Erkenntnisse aus der linguistischen Gesprächsforschung und den Sozialwissenschaften, z.B. zur Bedeutung der Kommunikation für die Identität und die Teilhabe von Menschen, von besonderer Bedeutung. Innerhalb des Lehrgebiets Logopädie werden bezugswissenschaftliche Theorien sowie Theorien der Logopädie im Hinblick auf ihren Nutzen für logopädische Interventionen analysiert und diskutiert. - Ergebnisse logopädischer Versorgungs- und Interventionsforschung
Die Erforschung der Effektivität und Effizienz logopädischer Interventionen und unterschiedlicher Versorgungsmodelle stellt einen zentralen Aspekt der Wissenschaft Logopädie dar. Von grundlegender Bedeutung ist darüber hinaus die Auseinandersetzung mit den Wirkmechanismen von Therapie und Prävention. Im Lehrgebiet Logopädie steht das Erlernen von Methoden der evidenzbasierten Entscheidungsfindung im Vordergrund. Ergebnisse der Sprachtherapieforschung werden kritisch beurteilt und auf ihre Aussagekraft für die Praxis und Verwendbarkeit in der Therapie hin überprüft. - Grundlagen therapeutischen Handelns
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Zusammenarbeit von LogopädInnen, PatientInnen und ihrem Umfeld im Therapieprozess stellt einen dritten wesentlichen Aspekt dar. Ansätze der Didaktik und Gesprächsführung sowie Erkenntnisse der Forschung zur klinischen Urteilsbildung bilden wesentliche Bestandteile. Innerhalb des Lehrgebiets Logopädie steht die Weiterentwicklung und aktive Reflexion des therapeutischen Handelns im Vordergrund.
Die Physiotherapie versorgt einzelne Personen und Personengruppen mit gesundheitsbezogenen Leistungen, die das Ziel haben, die individuell bestmögliche Beweglichkeit und Funktion in allen Lebensabschnitten zu entwickeln, zu erhalten oder wiederherzustellen. Dieses beinhaltet Leistungen in Situationen, in denen die Alltagsfähigkeit und Mobilität durch Alterungsprozesse, Verletzungen, Schmerzen, Krankheiten oder Umweltfaktoren gefährdet ist. Physiotherapie beschäftigt sich mit der Verbesserung von Lebensqualität (Quality of Life) und Bewegungsressourcen innerhalb der Prävention, Rehabilitation und Gesundheitsförderung und schließt somit physisches, psychisches, emotionales und soziales Wohlbefinden mit ein.
In einem Clinical-Reasoning-Prozess, in dem die Fähigkeiten des Patienten untersucht und Behandlungsziele festgelegt werden, kommt es zu einer Interaktion zwischen Patient und Therapeut und gegebenenfalls mit weiteren Beteiligten wie Angehörige, Pflegekräften oder Ärzten. Das umfangreiche physiotherapeutische Wissen über den Körper und seinen Bewegungsbedürfnisse und -möglichkeiten ist von zentraler Bedeutung für die Festlegung von Strategien für Diagnose und Intervention.
Physiotherapeuten sind qualifiziert für verschiedene Aufgaben:
- umfassende Untersuchung eines Patienten
- klinische Bewertung der Ergebnisse aus der Untersuchung zu einem Patienten
- formulieren eine klinischen Diagnose, Prognose und Planung
- Beratung auf Grund ihrer klinischen Expertise und Weiterleitung zu einer anderen medizinischen Profession, wenn nötig
- Umsetzung eines physiotherapeutischen Behandlungsprogramms
- Empfehlungen für das Selbstmanagement des Patienten geben
Der Umfang physiotherapeutischer Arbeit schränkt sich nicht nur auf den Bereich der direkten Patientenbehandlung, sondern umfasst weitere Felder:
- Gesundheitswesen
- Beratung von Patienten
- Supervision
- Führungs-/Leitungsaufgaben
- Verwaltungstätigkeiten
- Lehre
- Forschung
- Entwicklung und Umsetzung im Bereich der Gesundheitspolitik (lokal, national und international)
Das Institut für angewandte Physiotherapie und Osteopathie (INAP/O) ist ein An-Institut der Hochschule Osnabrück in dem u.a. Patientenversorgung, betriebliche Gesundheitsförderung und klinisch-experimentelle Forschung stattfindet.
Das IN_MOVE ist ein durchweg physiotherapeutisch betreutes Trainingscenter, in dem alle Studierenden und Mitarbeiter der Hochschule Osnabrück kostenfrei trainieren können.
Im Motion Lab ermöglichen es zahlreiche moderne Messinstrumente, aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen im Fachgebiet Physiotherapie zu bearbeiten.
SCIPOS ist eine Arbeitsgruppe von allen wissenschaftlich in der Physiotherapie aktiven Personen der Hochschule Osnabrück.