AG Frauengesundheit
Veranstaltungsreihe "Frauengesundheit selbstbestimmt gestalten"
Die AG Frauengesundheit der Hochschule Osnabrück hat sich 2024 gegründet. Seit dem Sommersemester veranstaltet die AG eine Ringvorlesung. Informationen zu den Veranstaltungen sowie weiterführende Literatur finden Sie auf dieser Seite.
Sie wollen sich an der AG beteiligen? Dann melden Sie sich gerne unter gleichstellung@hs-osnabrueck.de!
Veranstaltungsreihe "Frauengesundheit selbstbestimmt gestalten"
Die Veranstaltungen finden jeweils eine Stunde via Zoom statt. Danach gibt es für alle Hochschulmitglieder und -angehörigen die Möglichkeit, sich in Präsenz auszutauschen. Sowohl der digitale Veranstaltungsraum als auch der Ort des Präsenz-Austauschs sind im Intranet-Veranstaltungskalender vermerkt.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an das Gleichstellungsbüro: gleichstellung@hs-osnabrueck.de
Referentin: Nina Schernus, Feministisches FrauenGesundheitsZentrum (FFGZ e.V.) in Berlin
Frauengesundheit ist ein vielschichtiges Thema, das sowohl die individuelle Lebenswirklichkeit jeder Frau als auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen berührt. Viele Frauen leiden unter gesundheitlichen Beschwerden, die mit ihrem Geschlecht und ihren hormonellen Zyklen verbunden sind. Wiederkehrende Symptome wie prämenstruelles Syndrom (PMS), starke oder ausbleibende Blutungen oder die Auswirkungen von Erkrankungen wie Endometriose sind oft kräftezehrend. Häufig werden diese Beschwerden nicht ausreichend ernst genommen und die Betroffenen fühlen sich alleingelassen. Dabei fehlen sowohl den medizinischen Ansprechpartner*innen als auch den Betroffenen häufig Zeit, Ressourcen und umfassende Informationen für einen adäquaten Umgang mit den Beschwerden. Gleichzeitig sind Begriffe wie „Selfcare“ oder „Selbstfürsorge“ in aller Munde. Doch wie lässt sich diese Selbstfürsorge umsetzen, wenn die Beschwerden nicht direkt mit der aktuellen Lebenssituation in Verbindung gebracht werden oder wenn Wissen über den eigenen Körper fehlt? Um Frauen in ihrer gesundheitlichen Selbstbestimmung zu stärken, braucht es ein umfassendes Bewusstsein über diese Themen. Ein ganzheitlicher Blick, der den Körper und die Seele sowie die sozialen und individuellen Lebensrealitäten mit einbezieht, ist dabei unerlässlich.
Der Vortrag von Nina Schernus, Mitarbeiterin des Feministischen FrauenGesundheitsZentrums (FFGZ e.V.) in Berlin, setzt hier an. Es werden Themen wie Verhütung, gynäkologische Erkrankungen, die Wechseljahre und die Bedeutung selbstbestimmter Entscheidungen in medizinischen Fragen beleuchtet. Besonders wichtig ist dabei die Erkenntnis, dass Frauen spezifische gesundheitliche Bedürfnisse haben, die nicht nur biologischer, sondern auch sozialer Natur sind. Die Veranstaltung zeigt auf, wie gesellschaftliche Strukturen und medizinische Konventionen die Wahrnehmung und Behandlung von Frauengesundheit beeinflussen. Ziel ist es, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch Selbstbestimmung im Umgang mit der eigenen Gesundheit zu fördern. Frauengesundheit ist ein Thema, das alle betrifft – sei es persönlich oder als Teil einer Gesellschaft, die Verantwortung für die Bedürfnisse und das Wohlbefinden ihrer Mitglieder trägt.
Referentin: Dr. med. Kirsten Eberhardt, Gynäkologin
Die Wahrnehmung und das Erleben der Wechseljahre haben sich im Laufe der Zeit und im Zuge des demographischen Wandels verändert. Trotzdem wird das Thema immer noch tabuisiert oder nicht ausreichend diskutiert. Hitzewallungen? Ja. Schlaf? Nein. Hormone? Chaos. Und das Beste: Niemand hat uns vorbereitet. Zeit, das zu ändern. Besonders im Kontext des Arbeitsplatzes ist es wichtig, die Menopause zu enttabuisieren und Offenheit zu fördern. Frauen in den Wechseljahren stehen oft mitten im Berufsleben und müssen mit Herausforderungen umgehen, die diese Phase mit sich bringt. Auch angepasste Arbeitsbedingungen und ein größeres Verständnis im Kollegium können dabei helfen. Am 25. April (14-15 Uhr online via Zoom) laden wir Sie herzlich dazu ein, über das große Schweigen rund um die zweite Lebenshälfte zu sprechen: ehrlich, medizinisch fundiert und mit einer Prise Humor. Die Gynäkologin Dr. med. Kisten Eberhardt erklärt, was da eigentlich los ist – und wie man cool bleibt, wenn's heiß wird. In ihrem Vortrag wird sie die Wechseljahre aus verschiedenen Perspektiven beleuchten:
- Definition Wechseljahre: Was genau bedeutet es, in die Wechseljahre zu kommen, und wie ist der Verlauf?
- Vorgänge im weiblichen Körper: Welche Veränderungen finden während dieser Zeit statt?
- Symptome: Von Hitzewallungen bis hin zu Schlafstörungen – was kommt auf Frauen zu?
- Hormonersatztherapie (HRT): Welche Möglichkeiten bietet die Medizin?
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen offenen Austausch in angenehmer Atmosphäre. Der Vortrag ist für alle gedacht, die sich für das Thema interessieren – unabhängig davon, ob sie persönlich in den Wechseljahren sind oder nicht.
Referent*in: Samson Grzybek, Gründer*in und Geschäftsführung von Queermed
Der Vortrag bietet eine Einführung in intersektionale Ansätze und zeigt auf, wie sich soziale Kategorien wie Geschlecht, Klasse oder Behinderung auf Gesundheit und Gesundheitsversorgung auswirken. Anhand konkreter Fallbeispiele werden strukturelle Ungleichheiten im Gesundheitssystem sichtbar gemacht. Der Blick auf aktuelle Versorgungslücken ermöglicht eine praxisnahe Auseinandersetzung mit Herausforderungen und Handlungsbedarfen.
Referentin: Lena Hoffmann (M. Sc.), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Frauen-, Kinder- und Jugendmedizin
--- Ankündigungstext folgt ---