Dentin

  • Die Substanz, die von dem Zahnschmelz ummantelt ist wird Zahnbein oder auch Dentin genannt. Im Dentin verlaufen Kanäle (sogenannte Dentinkanälchen) vom Zahnmark (Nerv) ausgehend bis zur Schmelzdentingrenze.

    Längs- und Querbruch des schmelznahen Manteldentins

    Im Vergleich zum pulpennahen Dentin ist Anzahl- und Durchmesser der einzelnen Tubuli im schmelznahen Dentin geringer. Im Hintergrund lassen sich Reste des Enamelum erkennen.

  • So sieht eine Bruchfläche des Dentin aus, welches sich in der Nähe des Zahnschmelzes befindet. In den Dentinkanälchen befinden sich Nervenfasern und Dentinflüssigkeit, welche Reize von außen nach innen zum Zahnnerv leiten. Daher spüren wir Zahnschmerzen erst richtig wenn die 1-2mm dicke Schmelzschicht durchdrungen wurde. Die Dichte der Schmerzrezeptoren nimmt in Richtung des Zahninneren zu und die Schmerzintensität steigt beim weiteren Voranschreiten der Karies an.

    Höhere Vergrößerung des schmelznahen Manteldentins

    Es wird die geringe Anzahl und der Durchmesser der Dentinkanäle in schmelznähe deutlich. Desweitern nehmen die Tubuli im Durchmesser Zeitlebens durch die ständige Ausbildung von peritubulären Dentin an der Kanalwandung weiter ab. Die Graustufenunterschiede in der rasterelektronenmikroskopischen Aufnahme lassen sich auf den Kanteneffekte (dünnere Bereiche werden heller dargestellt) zurückführen. Dieser wird durch die hohe Oberflächenrauheit im intertubulären Dentin hervorgerufen.

  • Durch die orange-rosa Farbe des Dentins, welches unter dem fast transparenten Zahnschmelz liegt, wird die Zahnfarbe mitbestimmt.

    Rasterelektromikroskopische Aufnahme der Bruchfläche im Dentin

    Es zeigt die glatten Bereiche des peritubulären Dentins um die Dentinkanälchen. Dies weist auf dessen höhere Materialdichte und Minerailisationsgrad hin. Im Vergleich dazu hat das eher rau darstellenden intertubulären Dentin eine geringerer Dichte.

  • Mit zunehmendem Alter nimmt die Schmerzempfindlichkeit des Zahnes immer weiter ab. Der Grund hierfür ist, dass zeitlebens Dentin in Richtung Zahninnerem gebildet wird, so auch in den Kanälen selbst, was das Nervengewebe aus ihnen verdrängt.

    Querbruch der Dentinstruktur

    Zeigt Reste der in den Kanälen verlaufenden Mechano- und Temperaturrezeptoren. Wobei die Zahl der rein afferenten Nervenfaser mit 1/200 Tubulie verschwindend gering erscheint. Der überwiegende Teil der Kanalstruktur ist somit einerseits strukturbedingt zu erklären und dient anderseits als Reservoir des Dentinliquors, das mittels osmotischem Druck zusammen mit den Nervenfasern das neurale System des Dentins bilden.

  • Den Dentinkanälchen bis ins Zahninnere folgend gelangt man in einen mit Nervengewebe und Blutgefäßen gefüllten Raum, den Pulpenraum. An dem dort angrenzenden Dentin können die Nervenfasern in die Kanäle einwachsen.

    Querbruch des pulpanahen Dentins

    Zeigt die Zunahme der Dentinkanaldichte bedingt durch das Fehlen der intertubulären Räume und verdeutlicht die damit verbundene abnehmende Festigkeit der Struktur anhand der höheren Topographie der Bruchfläche.